Joseph Haydns musikalisches Leben

Joseph Haydn wurde am 31. März 1732 in Rohrau geboren.

Er war vorerst Chorknabe zu St. Stephan in Wien und ab 1759 Dirigent beim Grafen Karl Joseph Morzin in Pilsen, wo er bereits Trios, Quartette und seine erste Sinfonie komponierte. Im Mai 1761 trat er in den Dienst der Familie Esterházy, wo er fast vierzig Jahre, abwechselnd in Eisenstadt, Fertőd und Wien, tätig war.

Seine Konzertreisen führten ihn auch zweimal nach England, wo die Kunst Friedrich Händels stärksten Eindruck auf ihn machte und ihn zu seinen Oratorien anregte. Trotz seines Schaffens auf allen Gebieten der Tonkunst liegt die Bedeutung Haydns in seiner Instrumentalmusik.

Die Weiterführung der neuen Sonatenform, die Begründung des Streichquartetts, besonders aber die Vertiefung des Gehalts der Sinfonie (107 Sinfonien) sind seine entscheidenden künstlerischen Verdienste. Mit der „Schöpfung“ 1798 und den „Jahreszeiten“ 1801 wurde Haydn zum Begründer des weltlichen Oratoriums. Außerdem komponierte Haydn 24 Opern, 14 Messen, Klavier-, Violin- und Violoncellokonzerte und über 70 Streichquartette und Lieder.

Haydn & Esterházy

Joseph Haydn wurde am 01. Mai 1761 von Paul II. Anton Esterházy im Zuge der Umstrukturierung der Hofkapelle als Vizekapellmeister angestellt und für den weltlichen Teil der Hofkapelle zuständig. Gregor Joseph Werner, der seinerzeitige Kapellmeister, blieb Leiter der Kirchenmusik. Nach dem Tod von Paul II. Anton Esterházy am 18. März 1762, dem es nicht mehr gelang seine Pläne zu verwirklichen, trat sein Bruder Nikolaus I., der „Prachtliebende“, die Majoratsherrschaft an.

Er erhob nach dem Tod von Werner 1766 Haydn zum obersten Kapellmeister der Esterházy’schen Hofkapelle und Zuständigen für alle Bereiche, also die Kammermusik, die Kirchenmusik und die Theatermusik. Damit begann die weit über die Grenzen des Habsburgerreiches bekannte Glanzperiode des Musik- und Theatergeschehens am fürstlichen Hofe Esterházy.

Nach dem Tod von Nikolaus I. im Jahre 1790 wurde die Hofkapelle von dessen Nachfolger in der Majoratsherrschaft, Fürst Anton, aus Kostengründen aufgelöst und Haydn pensioniert.

Das Musikleben am Esterházy’schen Hof erlebte eine zweite Glanzperiode, als nach nur vierjähriger Regierungszeit Fürst Anton verstarb und sein ältester Sohn Nikolaus II. 1794 das Erbe antrat. Er reinstallierte 1795 das Hoforchester und stellte Haydn erneut als Kapellmeister ein. Haydn behielt jedoch seinen mittlerweile nach Wien verlegten Wohnsitz bei. Als sich 1804 seine Dienstunfähigkeit immer mehr abzeichnete, wurde ihm der bekannte Klaviervirtuose und Komponist Johann Nepomuk Hummel als Konzertmeister zur Seite gestellt.

Joseph Haydn verstarb am 31. Mai 1809 in Wien. Er war zu dieser Zeit der berühmteste Komponist seiner Zeit auf der Welt. Joseph Haydn wurde vorerst am Hundsthurmer Friedhof beigesetzt. Da er einen Großteil seines Lebens den Esterházys gedient hatte, beschloß Fürst Nikolaus II die sterblichen Überreste des großen Meisters in der Eisenstädter Bergkirche beizusetzen.